Welche Arten der Deklaration gibt es und welche ist am besten für dich geeignet?
Die Deklaration oder auch Futterzusammensetzung gibt Auskunft darüber, was in dem Futtermittel verarbeitet wurde. Beschäftigt man sich näher mit diesem Punkt auf der Verpackung, gibt es guten Aufschluss darüber, ob ein Produkt qualitativ hochwertig ist oder nicht.
Für Hersteller zählt die Zusammensetzung als Pflichtangabe, jedoch steht es ihnen frei, wie sehr sie ins Detail der Angabe gehen. Ihnen stehen die folgenden drei Deklarationsarten zur Verfügung.
Geschlossene Deklaration
Bei der geschlossenen Deklaration erkennst du als Käufer nicht im Detail, welche Komponenten verarbeitet wurden, da die Lebensmittel in Gruppen zusammengefasst werden. Bei Produkten mit dieser Zusammensetzungsangabe handelt es sich meist um minderwertigere Produkte, da mehr „Abfallprodukte“ verarbeitet werden können ohne nähere Angaben.
Ein paar Beispiele für Gruppendeklarationen:
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse / Tiermehle
Hier handelt es sich um Fleischreste oder Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung von Tierkörpern. Herz, Lunge, Niere, aber auch minderwertige Produkte wie Krallen, Hufe, Fell & Federn zählen beispielsweise zu dieser Gruppe.
Herz & Innereien sind per se nicht schlecht, da sie viele wertvolle Nährstoffe liefern, jedoch kommt es auf die Menge an.
Es gibt auch Hersteller, die diese Gruppendeklaration verwenden, aber mit einem Sternchen kennzeichnen und am Seitenende näher beschreiben, welche Lebensmittel darin enthalten sind – diese Art von Angabe zählt dann wiederum zu den nächsten beiden Deklarationsarten.
Bei Tiermehlen (z.B.: Geflügelmehl) handelt es sich auch meist um Reste oder ganze Tiere, welche verarbeitet wurden. Zu unterscheiden gilt jedoch Hühnermehl und Hühnerfleischmehl. Ersteres kann wieder alles vom Fleisch bis Schnabel und Federn enthalten.
Für Allergiker ist auch die Angabe „Geflügel“ kritisch zu sehen. Denn man weiß nicht genau, welche Geflügelart (Huhn, Ente, …) verarbeitet wurden.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse
Pflanzliche Reste, welche bei der Verarbeitung von Getreide, Gemüse etc. für den Menschen entstehen.
Öle und Fette
Hier kann es sich um tierische sowie pflanzliche Öle handeln.
Mineralstoffe
Werden direkt in der Zusammensetzung „Mineralstoffe“ angeführt ohne weiterer Erläuterung, handelt es sich um eine zugekaufte Mischung. Die Details der Zusammensetzung müssen dann direkt beim Hersteller erfragt werden. Hier handelt es sich nicht um die ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe.
Teildeklaration / halboffene Deklaration
Bei der Teildeklaration sind die einzelnen Bestandteile bereits zu erkennen, jedoch ohne genaue Mengenangaben. Hier werden die Komponenten in absteigender Reihenfolge, aufgelistet. Die erste Komponente ist mengenmäßig am meisten vertreten.
Beispiele:
51% Rind (Fleisch, Lunge, Leber, Euter, Nieren), Hühnerherzen, Calciumcarbonat.
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Muskelfleisch vom Lamm, Lammleber, -lunge, -pansen, -herz und -paste), Mineralstoffe.
Rind- und Geflügelfleisch sowie Innereien (insgesamt mind. 70%, vom Rind mind. 35%, von Geflügel mind. 35%, bestehend aus Fleisch, Leber, Herz, Magen, Pansen, Lunge), Gemüse (mind. 2% aus Broccoli, Spinat, Kartoffeln, Pastinake, jeweils 0,5%), Fleischbrühe
Offene Deklaration
Die offene Deklaration ist die transparenteste Angabe, da hier die Komponente und deren Menge in der Rezeptur leicht ersichtlich sind.
Beispiele:
100% Pferd (65% Muskelfleisch, 25% Herz, 10% Lunge) im eigenen Saft gegart.
Pute 80% (35% Putenfleisch, Putenherz 20%, Putenleber 20%, Putenhälse 20%, Putenhaut 5%), Reis 10%, Karotten 7%, Grünlippmuschelextrakt 2%, 1% Distelöl
Da solche Rezeptangaben aber leider eine Rarität sind und mühsam zu suchen, gibt es bei MyFeedingCheck.com einen speziellen Filter genau für diesen Fall. Unter dem Hauptfilter „Produktinhalt“ findest du die Filter für alle drei Deklarationsarten.
4% Deklaration
Wusstest du, dass die Marketingphrasen „mit Huhn“, „reich an Kaninchen“ oder auch „Mahlzeit mit Rind“ dir bereits etwas über den Gehalt der genannten Tierart aussagen?
Ein Hersteller darf sein Produkt mit der Bezeichnung „mit Pute“ kennzeichnen so bald mindestens 4% Pute enthalten sind.
Bei der Werbephrase „reich an Kaninchen“ müssen mindestens 14% Kaninchen im Futtermittel enthalten sein (ich persönlich finde das nicht besonders „reich“)
Menü, Dinner oder auch Mahlzeit stehen für mindestens 26% der genannten Komponente.
Ein kleines Rechenbeispiel für „reich an“
70% Fleisch & tierische Nebenerzeugnisse (davon Huhn 14 %), Karotten, Leinöl, Eierschalenpulver 0,1%, Seealgen, Brennnesselblätter, Löwenzahnblätter, Mineralstoffe.
70% - 14% = 56%
56% des tierischen Anteils können nun aus anderen Geflügelarten, Schwein, Rind oder was dem Hersteller gerade zur Verfügung steht bestehen.
Als Rechnung, 400g Dose
70 % -> 70g von 100g bestehen aus tierischem Anteil
70g x 4 -> 280g von 400g bestehen aus tierischem Anteil
280g x 0,14 = 39,2 g
Damit ein Hersteller sein 400g Futtermittel mit „reich an Huhn“ kennzeichnen darf, müssen nur 39,2g aus Huhn bestehen.
Welche Deklarationsart ist nun die Beste?
Kostenfaktor
Bei Produkten mit geschlossener Deklaration handelt es sich meist um die günstigeren Futtermittel im Regal. Der Hersteller kann mit der Zusammensetzung leichter variieren, da er an keine Rezeptur gebunden ist. Hingegen bei einer halboffenen oder gar offenen Deklaration hat ein Hersteller nur wenig bis keinen Spielraum, da sich dieser an die Vorgaben der festgelegten Rezeptur halten muss.
Gesundheitszustand
Es spricht nichts dagegen ein Tier, welches kerngesund ist auch mal mit einem Fertigfutter mit geschlossener Deklaration zu füttern. Dass das gesamte Nutztier verwertet wird ist doch im Grunde etwas Gutes.
Da man aber leider meistens nicht weiß, welche Tierarten in solch einem Produkt verarbeitet wurden, ist es nicht für Allergiker geeignet. Auch Tiere mit empfindlichen Magen, sind bei den anderen beiden Deklarationsarten oft besser aufgehoben.
Qualität
Wer jedoch sehr auf die Qualität achtet und so genau wie möglich wissen möchte, was verfüttert wird, sollte sich besser an die halboffene & offene Deklaration halten. Denn für die Qualität ist gerade der Inhalt des Produktes ausschlaggebend.
Eine Anleitung, wie du ein gutes Nassfutter erkennst, gibt es in diesem Beitrag
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Symbolbild: shutterstock.com/Krakenimages.com/1306685419
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